Erlenbachschule unterstützt Gemeinde Elz als Fairtrade town mit einer eigenen Fairtrade-Woche
Fairtrade - sprich fairer, kontrollierter Handel, bei dem die Erzeuger für ihre Produkte einen Mindestpreis erhalten, der von einer Fair-Trade-Organisation bestimmt wird - ist seit Jahren an der Erlenbachschule fest in den Unterricht integriert. Im Rahmen der Auszeichnung der Gemeinde Elz als fairtrade town wollte auch die Schule ihren Beitrag leisten. So hat das Lehrerkollegium die Lernpläne dahin gehend überarbeitet, dass die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen von Fairtrade im Unterricht einen noch höheren Stellenwert erhalten. Die Ergebnisse wurden in einer Themenwoche vom 2. bis 6. März 2020 Bürgern und Vertretern öffentlicher Organisationen der Gemeinde Elz sowie Kooperationspartnern der Schule präsentiert, und zwar in Form von themenspezifischen Mittagessen, deren Zutaten von den Schülern nach Fairtrade-Gesichtspunkten gekauft und verarbeitet wurden.
Gleichzeitig war der Speisesaal mit Postern und Arbeiten der Schüler geschmückt. Für die Fairtrade Woche hatten sie eine Ausstellung mit Plakaten und Exponaten zum Thema vorbereitet. Dass alle Mittagsgäste an einem thematisch gedeckten Tisch sitzen konnten, darum kümmerte sich der Wahlpflichtkurs aus Jahrgang 8. Sie schlugen den Bogen vom handwerklich kreativen Gestalten zum Fairtrade-Thema durch die Herstellung von passender Tischdekoration.
Inhaltlich hatten sich die Schüler zuvor im Ethikunterricht der Jahrgänge 5 und 7 mit dem fairen Umgang zwischen Menschen als Familie, Freunden, Mitschülern oder auch zwischen Lehrer und Schüler auseinandergesetzt. Dabei gestalteten sie ihre Gedanken in kreativen Mindmaps und anderen Gedankenkarten, die an Plakatwänden den Gemeinschaftsraum informativ schmückten. Während für Ayse aus der Klasse 5b der Weltfrieden für alle Menschen ein fairer Umgang ist, stellten andere fest, dass für sie der gerechte Umgang zwischen Geschwistern und Freunden sowie innerhalb der Familie ein wichtiges Element von fair darstellt.
Die Zehntklässler wiederum hatten im Biologieunterricht eigenständig die Kriterien für Fairtrade-Auszeichnung von Waren und die Zusammenhänge zwischen Produzenten und Konsumenten im fairen Handel recherchiert. Sie machten sich so unter anderem mit den Zusammenhängen zwischen Pestizideinsatz in Entwicklungsländern und Krankheiten vertraut und gestalteten auch mit ihren Informationen Wandplakate für den Gemeinschaftsraum.
Die Nachwuchsköche im Schüler-kochen-für-Schüler (SKS) Kurs hatten zudem für die Themenwoche einen Speiseplan entwickelt, der neben den regionalen im Wesentlichen auf Fairtrade-Produkten basierte. Hierbei wurden kreative und neue Rezepte integriert. Zum Beispiel bereiteten sie eine Suppe mit einer geheimen Zutat zu, die die Gäste herausschmecken sollten. Auch buken sie ein für europäische Verhältnisse eher ungewöhnliches Quinoa-Brot, das Schülern wie Gästen sehr gut schmeckte. Zu diesen Gästen zählten an den verschiedenen Tagen zum Beispiel Bürgermeister Horst Kaiser und Frau Alexandra Blättel als Mitglieder des Rathauses, Frau Jutta Golinski von der IHK Limburg und Herr Markus Herr als Vertreter des Schulamtes.
Vom Elzer Bürgerfonds nahmen Frau Ingrid Friedrich und Frau Röser teil, sowie Herr Markus Görg-Kollig und Herr Rene Koch als Schulleitungsteam der Oranienschule. Sie alle zeigten sich angetan, von der sehr hohen Qualität und Vielfalt der Speisen. Auch Frau Simone Schmidt als Vorsitzende des Schulelternbeirates und Frau Isabell Burggraf als Vorsitzende des Schulvereins überzeugten sich von den besonderen Leistungen der Schülerinnen und Schüler in der Essenszubereitung wie auch Gestaltung der Themenplakate und Tischdekoration.
Eine nette Überraschung stellte der Besuch der Bewohnerinnen des St. Josefshaus in Elz dar. Frau Keskin, Betreuerin im St. Josefshaus, zeigte sich überaus begeistert: „Es war für unsere Bewohner ein informativer, angenehmer und insgesamt absolut lohnenswerter Ausflug in die Erlenbachschule. Wenn Jung und Alt bei einem leckeren Essen mit Freundlichkeit zusammen kommen, ist das eine tolle Abwechslung und Zeichen eines außerordentlich guten Miteinanders in der Gemeinde.“ Für Herrn Gerhard Ebelsheiser, Bewohner des Josephshauses, war der Besuch zudem eine kleine Reise in die Vergangenheit, war er doch vor langer Zeit als Hausmeister in einer Schule tätig und konnte nun wieder Schulatmosphäre schnuppern.
Für die Schüler und Gäste der Fairtrade-Woche an der Erlenbachschule Elz verging die Zeit miteinander wie im Fluge. Dazu beigetragen haben neben den neuen Herausforderungen auch viele neue Erkenntnisse und zahlreiche bunte Geschmackserlebnisse. „Die Aktion hat deutlich gemacht, dass die Gemeinde Elz und die Erlenbachschule tolle Partner sind und gemeinsame Projekte kreativ und mit hohem Engagement erfolgreich bewältigen können“, erklärt Rebekka Neuser, Koordinatorin der Fairtrade-Woche. Sie will sich zukünftig mit Lehrern und Schülern beim Thema Fairtrade noch stärker an der Seite der Gemeinde engagieren – im Sinne einer fairen Partnerschaft zu beiderseitigem Nutzen.
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