Buntes Schulfest beendet die diesjährige Projektwoche zur Förderung von Gemeinschaft, Kreativität, Wissen und Umweltbewusstsein
„GemeinSCHAFT, weil man GEMEINsam alles SCHAFT“ – so lautete das Motto der diesjährigen Projektwoche, die vom 4. bis 8. Juli diesen Jahres Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in alternativen Lern- und Spaß-Formaten abseits des normalen Unterrichts einmal mehr vereinte. Endlich! Hatte doch auch in diesem Fall die COVID19-Pandemie entsprechenden Plänen der Schule im Jahr zuvor immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Normalerweise findet die allseits beliebte Schulprojektwoche alle zwei Jahre statt, wie Günther Seip, bis 2008 Leiter der Erlenbachschule, auf die seit 1986 bestehende Tradition verwies. Sie schließt auch einen zünftigen Abschluss in Form eines Schulfestes mit Eltern, Vertretern des gesellschaftlichen Lebens, dem Bürgermeister wie auch seit neuestem mit Förderern der Schule aus der Wirtschaft ein. Im Gespräch brachte der erfahrene Pädagoge seine Freude über die vielfältigen Weiterentwicklungen dieser Tradition zum Ausdruck. Beate Kallenbach knüpfte als amtierende Rektorin der Erlenbachschule an diese Ausführungen an. Sie erzählte sehr gern vom Drängen der Schülervertretung, die beliebte Projektwoche mit ihren alternativen Lernformaten in diesem Jahr endlich wieder durchzuführen. „Für die Schüler ist es eine hoch willkommene Abwechslung, schul- und alltagsrelevante Inhalte stärker als sonst handlungsorientiert zu lernen und dabei noch zwischen verschiedenen Angeboten außerhalb des Klassenverbandes wählen zu dürfen“, so die Pädagogin.
Bewegung und Gesundheit:
Die positive Resonanz der Schülerinnen und Schüler verwundert nicht, wirft man einen Blick auf die breite und überaus vielfältige Palette an Angeboten. Dazu zählen zum Beispiel das Team-orientierte Training für das DFB-Fußballabzeichen oder auch das Erkunden der näheren und weiteren Umgebung. So eroberten die Kids on Bike per Velo gemeinsam die nähere Umgebung der Schule, Runkel, den Diezer Hain und die Obermühle in Limburg. Die erst kürzlich von der AOK Hessen und bikepool Hessen e.V. gestifteten sportlichen Fahrräder leisteten dabei beste Dienste. Sie werden zukünftig in einer eigenen Fahrrad-AG von Schülerinnen und Schülern gewartet.
Nicht nur handwerkliches Geschick war beim Bauen von Insektenhotels gefordert. Hier wurde auch das Bewusstsein für Flora und Fauna geschärft, so wie auch im Elzer Wald. Dabei wurden Fragen diskutiert wie: Leben wir mit dem Wald in einer Gemeinschaft? Was tut der Wald für uns und was können wir für den Wald tun? Im Rahmen der Projektwochen-Kurse tauchten viele Schülerinnen und Schüler erstmals intensiv in den Lebensraum Wald ein und lernten, wie wichtig dieser für unser Klima, unsere Erholung und unsere Gesundheit ist. Als Umweltschule zertifiziert, hat sich die Erlenbachschule diese Aufgabe schon seit längerem gestellt und gezielt entsprechende Unterrichtsinhalte wie auch Angebote, die den Unterrichtsbegleiten, entwickelt. So stand neben dem Thema Wald auf der Projektwoche auch der kreative Umgang mit recyclebaren Materialien im Fokus.
Und auch mit dem Angebot „Wir lernen schwimmen!“ leisteten die Lehrer und Lehrerinnen der Erlenbachschule mit Unterstützung des Elzer Freibads einen wichtigen Beitrag für einen unbeschwerten Alltag. „Corona hat vielen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit genommen, das sichere Bewegen im Wasser zu erlernen. Mit unserem Angebot wollten wir diese Defizite in einem unbeschwerten Umfeld ausgleichen“, erklärt Alexandra Laux, Sportlehrerin an der Erlenbachschule. Und ihre Kollegin Annika Klein-Schmidt verweist in diesem Zusammenhang auf einen weiteren Effekt: „Insbesondere Teenager, die nicht schwimmen, radfahren oder andere lebensrelevante Aktivitäten ausüben, weil sie es nicht gelernt haben, stehen oft unter Druck. Das muss nicht sein! Im Rahmen unserer Projektwoche bieten wir viele Optionen, unbeschwert Neues zu lernen und so Angst und Druck abzubauen bzw. vorzubeugen. Das gibt Sicherheit, das lässt Seelen wieder glücklich sein.“
Selbstverständlich bot die Projektwoche auf unterschiedlichsten Ebenen auch Formate zur Förderung von Kreativität - von Töpfern über Singen und Instrumentebau bis hin zum Experimentieren bei Ausflügen in die Experiminta in Frankfurt oder das Mathematikum in Gießen. Der Besuch des Rosenhang Museums in Weilburg mit seiner professionellen und progressiven Ausstellung zu moderner Kunst war für viele Schülerinnen und Schüler eine vollkommen neue Erfahrung. Die Führung der Museumsleiterin vermittelte nicht nur das nötige Hintergrundwissen, sondern auch viel Inspiration für das eigene künstlerische Schaffen sowie Tipps und Tricks für eine eigene Schulausstellung. Am Tag des Schulfestes wurde diese dann von den Jahrgängen 7 und 8 stolz eröffnet.
Die Erlenbachschule lebt Gemeinschaft
Alle Aktivitäten der Projektwoche mündeten am Samstag, den 9.Juli, im Schulfest und Tag der offenen Tür. Dort wurden bei bestem Wetter unter der idyllischen Linde auf dem Schulhof von und vor vielen strahlenden Gesichtern die Ergebnisse der Woche präsentiert.
Nicht zuletzt wurde aber nach dem offiziellen Eröffnungsteil auch die Gelegenheit genutzt, sich bei Würstchen vom Grill oder Kaffee und Kuchen zu plaudern und in angenehmer Atmosphäre den Tag zu genießen. Dass dies durchaus gelungen ist, unterstreichen zahlreiche Stimmen. So meinten die Elternbeirätinnen Simone Schmidt und Pamela Kunz: „Es war so wichtig, dass wiedermal ein Schulfest stattfand. Endlich konnten wir wieder mit Eltern, Lehrerinnen und Lehrern reden und vor allem auch bestaunen, was die Kinder im Schuljahr und in der Projektwoche alles erlebt und gestaltet haben.“ Und mit einem bestimmten „Toll, was in dieser Projektwoche an diesem Ort alles geschafft wurde“ lobte Jutta Golinski als Vertreterin der IHK nicht nur die gute Stimmung, sondern freute sich auch über eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Erlenbachschule im Bereich der Berufsorientierung.