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Von der Urne bis zum Grab: der Beruf des Bestatters - Schüler besuchen Bestattungshaus Poths

Veröffentlicht am 18.06.2017

Elz. Am Montag, dem 29. Mai 2017 machte die Ethikklasse der Erlenbachschule Elz einen Schulausflug zum Bestattungshaus Poths in Elz um ihr Thema „Sterben in Würde“ zu vertiefen.

Die Abschlussschüler der Ethiklasse bereiteten im Voraus im Unterricht in verschiedenen Kleingruppen Fragen zu verschiedenen Themen aus, die sie gerne von Bestattern wissen wollten. Letztendlich entstand ein umfassender Fragebogen, den sie Schritt für Schritt abarbeiteten während dem Besuch.

Als erstes wurden die Schüler durch das Bestattungshaus geführt und konnten sich verschiedene Särge und Urnen von innen und außen betrachten. Sie konnten dadurch einen kleinen Einblick gewinnen, wie viele verschiedene Arten von Särgen und Urnen existieren. Ebenso erfuhren sie, dass bei bestimmten Bestattungsarten die Urnen aus verschiedenen Materialen bestehen müssen.

Nach der Rundführung setzten sie sich alle zusammen und fingen an ihre Fragen Frau Poths und Herr Burg zu stellen. Die Fragen beinhalteten verschiedenste Themen wie die Ausbildung zum Bestatter, der Umgang mit dem Tod und den Angehörigen und dem Ablauf einer Bestattung.

Als erstes wurde ausführlich das Thema der Ausbildung behandelt. Die Schüler erfuhren, dass man den Beruf des Bestatters mit einem guten Hauptschulabschluss anstreben kann und gute Noten in Deutsch, Englisch, Mathematik und Biologie haben muss. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird schulisch als auch betrieblich ausgeführt. Jedoch gibt es nur drei Berufsschulen in Deutschland für die Ausbildung, wo man in der Materialkunde für die verschiedenen Särge und Urnen, Blumenkunde und Religion unterrichtet wird. Ebenso muss man koordiniert Arbeiten können und mit Stress gut umgehen können.

Die Fragen zu dem Ablauf einer Bestattung wurden ebenso sehr ausführlich für die Schüler beantwortet. Die Abschlussschüler wollten wissen, ob es mehr ungeplante oder geplante Bestattungen gibt. Daraufhin gab es eine klare Antwort, nämlich mehr ungeplante Bestattung, da es eher selten ist, dass die Verstorbenen im Vorfeld Beratungsgespräche führen. Ebenso erfuhren sie auch, dass die Planung teilweise auch Zuhause durchgeführt werden kann und nicht zwangsläufig im Bestattungshaus Poths. Die Schüler erkundigten sich ebenfalls, welche Bestattungsart am häufigsten ausgewählt wird. Etwa 70% entscheiden sich für eine Feuerbestattung. Die Schüler stellten den Bestatter auch eine persönliche Frage, wie sie selbst bestattet werden wollen. Frau Poths war sich noch sicher, wie sie später mal bestattet werden möchte. Der Bestatter Herr Burg antwortete ganz klar auf die Frage, dass er eine Feuerbestattung möchte, um der Familie nicht so viele Aufgaben, wie die Grabpflege zu hinterlassen.

Die Schüler erkundigten sich auch wie die erste Bestattung für Herr Burg und Frau Poths waren und ob sie bleibende Erinnerungen an eine Bestattung haben. Beide meinten, dass sie ihre erste Bestattung nicht als schlimm empfunden haben und sich nicht mehr genau daran erinnern können. Jedoch hat Frau Poths bleibende Erinnerungen an eine Kinderbestattung, die sehr emotional war.

Herr Burg und Frau Poths sind beide der Meinung, dass man die Erlebnisse jedoch nicht mit in die Freizeit nehmen darf und die Trauer der Angehörigen nicht zu nah an sich nehmen darf. Ebenso waren die Schüler daran interessiert wie es ist einen toten Körper anzufassen. Am Anfang war es für beide etwas komisch. Mit der Zeit aber wird man neutral und gedankenlos bei dem Anblick, da man lernt damit umzugehen.

Den wichtigsten Tipp wie man mit den Angehörigen der Verstorbenen umgehen soll, ist das Zuhören. Sie meinten, wenn man einem Trauernden zuhört und ihn reden lässt, kann er die Trauer am besten bekämpfen und damit umgehen.

Die Schüler stellten sich auch die Frage, wie eine Bestattung abläuft, wenn es keine Angehörigen eines Verstorbenen gibt und somit niemand die Bestattung planen kann. Dann findet meistens eine Feuerbestattung statt. Doch vorher wird sich erkundigt, ob der Verstorbene früher eventuell mal einen Wunsch bei Freunden oder Nachbarn geäußert hat. Dann wird natürlich diesem Wunsch nachgegangen.

Die Schüler wurden ebenso über die verschiedenen Bestattungsmöglichkeiten aufgeklärt, wie die Feuerbestattung, Waldbestattung oder Wasserbestattung. Auch die Extrawünsche wie Blumenkränze, Traueranzeigen und Musik während der Bestattung wurden den Schüler vorgestellt.

Die Ethikklasse erfuhr ebenfalls, dass in einem Monat ca. 30 Bestattungen durchgeführt werden und in Elz drei Leichen aufbewahrt werden können. Ebenso sind die meisten Bestattungen katholisch. Am Ende meinten Frau Poths und Herr Burg, dass es sehr hilfreich ist, wenn man sich in einem gewissen Alter erste Gedanken über seine eigene Bestattung machen sollte und dies mit den Angehörigen klären soll, damit die Entscheidungen den Angehörigen leichter fällt und sie sich sicher sein können, dass der Verstorbene sich diese Bestattungsart gewünscht hat.

Die Schüler waren so interessiert, dass sie die Zeit völlig vergaßen. Sie hatten noch viele weitere Fragen, die sie leider nicht mehr stellen konnten, da die Zeit schon vorbei war und sie sich auf den Rückweg begeben mussten. Vor dem Bestattungshaus Poths wurde noch ein Gemeinschaftsfoto zur Erinnerung aufgenommen.

Die Reaktionen der Schüler auf den Ausflug waren sehr positiv. Sie fanden den Besuch im Bestattungshaus sehr informativ und interessant und konnten viel dazu lernen. Durch das neue Wissen über Bestattungen machten sich sogar schon ein paar Schüler Gedanken über ihr eigene Bestattung.

 

Bericht von Emma Plantenberg, Klasse 10b