Gestern haben wir zusammen mit unserer Parallelklasse einen Ausflug zur Gedenkstätte „Mönchberg“ in Hadamar unternommen. Wir sind nach unserem Fußweg gegen 13.00 in Hadamar angekommen.
Zu Beginn unserer Führung haben wir einen Vortrag über die Geschichte der Gedenkstätte angehört. In dem ca. 30 minütigen Vortrag haben wir insbesondere Informationen über die „T4“—Aktion erhalten. In dieser Zeit hat der Staat alle geistig und körperlich Behinderten, auf die er Zugriff hatte, in sogenannte Tötungsanstalten gebracht und anschließend in den Gaskammern umgebracht. Eine dieser Tötungsanstalten war Hadamar. Während dieser Zeit starben in Deutschland ca. 70.000 geistig behinderte Menschen, davon alleine ca. 10.000 Menschen in Hadamar. Dies alles geschah, zwischen 1940 und September 1941. Die systematische Tötung wurde von den Nazis damit begründet, dass es sich bei diesen Menschen um „unwertes Leben“ handelt. Die „T4“-Aktion wurde im September 1941 eingestellt, insbesondere auch aufgrund des öffentlichen Protestes von dem Bischof von Münster.
(Clemens August Graf von Galen)
Nach diesem Vortrag wurde uns die „T4“-Busgarage gezeigt. In diese Garage sind in der Nazizeit die Busse (graue Wölfe) gefahren und haben die Menschen in der Tötungsanstalt abgeliefert. Anschließend wurde uns gezeigt wohin die Menschen gebracht wurden, nachdem sie den Bus verlassen hatten. Zunächst wurden die Opfer in einen Raum gebracht, wo sie sich vollständig entkleiden mussten. Dies alles war so organisiert, dass die Opfer dachten, sie wären in einem normalen Krankenhaus. Danach wurden sie in den Keller geführt und unter dem Vorwand, dass sie duschen mussten, in die Gaskammer geführt. Dort wurden sie dann ermordet. Dieser Keller wurde uns gezeigt. Am Fußboden konnte man noch erkennen, dass die Opfer, nachdem sie getötet wurden, aus der Gaskammer zu den Verbrennungsöfen geschleift wurden. Wir hatten alle bei der Besichtigung ein sehr bedrückendes Gefühl, wenn man bedenkt welch grausame Verbrechen an diesem Ort zur Nazizeit begangen wurde.
Nachdem wir den Keller verlassen hatten, wurde uns ein weiterer Vortrag gehalten. Dabei wurde uns sowohl etwas über einzelne Opfer erzählt als auch über einige der Täter. Außerdem wurde uns erzählt, dass auch nach dem Ende der „T4“-Aktion weiterhin Menschen in Hadamar getötet wurden. Diese Menschen starben aber nicht wie bis September 1941 durch die Gaskammer, sondern durch Unterernährung oder eine Überdosis von Medikamenten.
Danach besuchten wird den Friedhof der Gedenkstätte. Auf diesem Friedhof haben die Nazis ihre Opfer in Massengräbern vergraben. Auf diesem Friedhof steht zum Gedenken an die vielen ein Grabstein für jede Religion. Außerdem befindet sich auf dem Mahnmal folgende Inschrift:
„Mensch achte den Menschen“
Auf dem Friedhof endete die Besichtigung. Nach diesem sehr bewegenden Besuch der Gedenkstätte machten wir uns zu Fuß auf den Rückweg.
Marvin Müller
Elz, 18.05.2016